Pressemitteilung Nr. 18/971

Domeier und Kurku: Pläne der Schufa sind unhaltbar und benachteiligen die Verbraucher und Verbraucherinnen

Pressemitteilung Nr. 18/971

Medienberichten zufolge plant die größte Wirtschaftsauskunftei, die Schufa, in Zukunft die Verbraucher und Verbraucherinnen auch anhand ihrer Kontoauszüge zu bewerten. Mit einem neuen Programm sollen den Berichten zufolge vor allem Menschen angesprochen werden, die ihre Schufa-Bewertung aufbessern wollen.

„Die Schufa will scheinbar mit einem solchen Verfahren den Eindruck vermitteln, dass sie Menschen mit einem niedrigen Score-Wert unterstützt. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass die Betroffenen private Daten vor allem im Sinne des Unternehmens preisgeben. Mit diesen Datensätzen könnten Persönlichkeitsprofile erstellt werden, die den Verbrauchern und Verbraucherinnen erhebliche Nachteile bescheren könnten. Ein in jeder Hinsicht unglaublicher und unerhörter Vorstoß der Schufa, die Bonität von Menschen anhand der persönlichen Kontobewegungen zu bewerten. So schafft man das absolute Gegenteil von Vertrauen!“, erklärt Deniz Kurku, Mitglied im Unterausschuss Verbraucherschutz.

Jörn Domeier, Sprecher für Digitalisierung, ergänzt: „Auch aus Aspekten des Datenschutzes ist ein solches Vorgehen brandgefährlich. Die Schufa schafft sich damit Einblick in einen erheblichen Teil der Privatsphäre der Kundinnen und Kunden. Es handelt sich hierbei um hochsensible Daten! Doch nicht nur die Daten der Kundinnen und Kunden selbst können dadurch von der Schufa gespeichert und verarbeitet werden, sondern auch die Daten Dritter würden eingesehen werden.“

Auch, wenn die Einsicht in die Kontoauszüge erst nach einer Einwilligung durch die Kunden und Kundinnen erfolgt, halten Kurku und Domeier die Pläne der Schufa für unmoralisch: „Wir bezweifeln stark, dass Jede und Jeder stets die tatsächliche Reichweite dieser Einwilligung erkennen kann!“

 Schon vor dem Bekanntwerden dieser Pläne der Schufa hatte die SPD-Fraktion das Thema Wirtschaftsauskunfteien im Blick. Auf Initiative der SPD-Fraktion berät der Unterausschuss Verbraucherschutz momentan einen Antrag für mehr Transparenz bei den Auskunfteien.

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