Tonne: VW braucht Visionen, keine Angst vor der Zukunft

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne hat den Vorstand von Volkswagen und die oppositionelle CDU-Fraktion im Landtag für ihre Rolle in der VW-Krise scharf kritisiert. „Wir brauchen sehr bald gemeinsame Lösungen, damit die Beschäftigten bei Volkswagen und den damit verbundenen Unternehmen sowie ihre Freunde und Familien Klarheit haben“, sagte Tonne am Dienstag in einer Aussprache im Landtag. Zuvor hatte Ministerpräsident Stephan Weil in einer Regierungserklärung die aktuelle Situation bei Volkswagen skizziert.

Für Tonne muss sich der Vorstand im aktuellen Tarifkonflikt bewegen: „Wir sehen klare Signale der Arbeitnehmerseite, ihren Beitrag für eine Zukunft von Volkswagen zu leisten. Nun brauchen wir eine Vision von Seiten des Vorstands, wie insbesondere die Kernmarke wieder zur früheren Stärke zurückfindet. Die ständigen Kassandrarufe von Krise und drohenden Werksschließungen aus dem Markenhochhaus sind alles andere als hilfreich, das Vertrauen der Menschen und der Märkte in diesen starken Konzern aufzubauen. Wir brauchen kein Sorgenkind, sondern ein Aushängeschild unserer niedersächsischen Industrie“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Kritik übte Tonne an Scheinlösungen wie die Forderung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Lechner nach „Mischformen“ bei der Antriebsart und eines technologieoffenen Weges hin zur Elektromobilität. Dies trage zusätzlich zur Verunsicherung bei. „Technologieoffenheit ist hier nur ein schöner klingendes Ersatzwort für ein phantasieloses ,Weiter so‘. Doch weder ein ,Weiter so‘ noch Angst vor der Zukunft haben Volkswagen zur weltweiten Nummer Eins gemacht. Und Kahlschläge bei Standorten, Stellen oder Dividenden haben noch nie einen Weltmarktführer geformt. Es waren immer Visionen von bezahlbarer Mobilität, die Vorstand und Belegschaft gemeinsam mit guten Autos lebendig gemacht haben“, so Tonne.