Pressemitteilung Nr. 19/289

Statement von Constantin Grosch zum rechtsradikal motivierten Angriff auf ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung

Pressemitteilung Nr. 19/289

In Mönchengladbach wurde ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung mutmaßlich Opfer eines rechtsradikal motivierten Verbrechens. In der Nacht zum Montag beschädigten unbekannte Täter eine Tür des Gebäudes mit einem Ziegelstein. Mitarbeiter der Lebenshilfe informierten daraufhin die Polizei. Besorgniserregen ist auch: Auf dem Stein stand die Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“. Das sogenannte „Euthanasieprogramm“ wurde 1939 von Adolf Hitler eingeführt, um behinderte und psychisch kranke Menschen zu ermorden.

 Constantin Grosch, Abgeordneter der SPD-Landtagsfraktion: „Ich bin zutiefst schockiert und entsetzt über den hasserfüllten Anschlag auf ein Wohnheim der Lebenshilfe in Mönchengladbach. Der Ziegelstein mit der Aufschrift ‚Euthanasie ist die Lösung‘ erinnert auf schreckliche Weise an die menschenverachtende NS-Ideologie und zeigt, wie tief der Hass und die Diskriminierung in unserer Gesellschaft verwurzelt sind.

Rechtsextremismus stellt eine der größten Gefahren für Menschen mit Behinderung dar. Diese Tat verdeutlicht, dass Menschen mit Behinderung immer wieder Ziel von Hass und Gewalt werden. Und auch Aussagen der AfD, die im Zusammenhang von Menschen mit Behinderung über ‚Belastungsfaktoren‘ sprechen oder davon, dass man sich von ‚Ideologieprojekten‘ der Inklusion befreien müsste, nehmen Menschen zum Anlass, Worte in Taten umzusetzen.

Und auch aus der Mitte der Gesellschaft wächst der Druck: Debatten der letzten Jahre über Themen wie Triage und Fachkräftemangel haben beispielhaft gezeigt, dass der Wert und die Würde von Menschen mit Behinderung immer häufiger infrage gestellt werden.

Die Initiative #AbleismusTötet dokumentiert seit Jahren die Gewalt gegen Menschen mit Behinderung und fordert umfassende Maßnahmen zum Schutz Betroffener. Wir müssen als Gesellschaft entschlossen gegen jede Form von Ableismus und Rechtsextremismus vorgehen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, für eine inklusive und sichere Gesellschaft zu sorgen, in der die Würde jeder und jedes Einzelnen respektiert wird.

Unsere Solidarität gilt den Betroffenen dieses schrecklichen Angriffs.“

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