Pressemitteilung Nr. 18/526

Statement des abfallpolitischen Sprechers Guido Pott zur Vermeidung des Eintrags von Plastik in die Umwelt

Pressemitteilung Nr. 18/526

„Kunststoffe sind wichtige und wertvolle Werkstoffe und aus unserem Alltag heute nicht mehr wegzudenken. Durch eine nachlässige Verbrauchskultur und die Etablierung einer Wegwerfgesellschaft, die wir viel zu lange für selbstverständlich gehalten haben, ist die globale Verbreitung von Kunststoffabfällen und Mikroplastik allerdings zu einem stetig wachsenden Problem für unsere Ökosysteme geworden.

Plastik findet sich heute überall: In riesigen Müllstrudeln in den Weltmeeren, im Eis der Antarktis oder an den Stränden der Nordseeküste. Das Problem beschränkt sich nicht nur auf unsere Gewässer und Meere, vielmehr gelangt Plastik heute auch in unsere Böden und damit in unsere Nahrung und letztendlich in unsere Körper.

 

Zur Bekämpfung von vermeidbarem Plastikmüll gilt es, an der Wurzel des Problems, der viel zu geringen Recyclingquote, anzusetzen. Darum fordern wir unter anderem die Einführung von einheitlichen Lizenzentgelten für schlecht recycelbare Verpackungen und die Erarbeitung eines Wertstoffgesetzes. Über den Beschluss auf Bundesebene hinausgehend, wünschen wir uns ein generelles und damit konsequentes Verbot von Plastiktüten im Handel und die Etablierung von ökologisch nachhaltigen Mehrwegsystemen.

Vor allem beim Thema Mikroplastik und den hieraus resultierenden gesundheitlichen Risiken besteht noch Forschungsbedarf. Darum unterstützen wir mit unserem Antrag notwendige Forschungsvorhaben und den Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur, um zu belastbaren Grenzwerten zu gelangen und Maßnahmen zu entwickeln, den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt nachhaltig zu reduzieren.

Unser Einsatz gegen Plastikmüll und seine Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesundheit wird nicht mit der Verabschiedung dieses Antrags enden, er fängt erst richtig an. Wollen wir Land und Meer, Tier und Mensch effektiv schützen, braucht es einen verantwortungsvolleren Umgang mit Plastikprodukten – in der Industrie wie bei den Konsumentinnen und Konsumenten.“

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