Pressemitteilung Nr. 19/111

Statement der naturschutzpolitischen Sprecherin Julia Retzlaff zur Aktuellen Stunde der CDU – Realistische Wolfspolitik statt Populismus!

Pressemitteilung Nr. 19/111

„Unsere niedersächsische Wolfspolitik hat ein regional differenziertes Bestandsmanagement zum Ziel, soviel ist klar. Wir benötigen ein regionales Bestandsmanagement, das besonders auf den Schutz von Weidetieren achtet. Dafür braucht es in Europa aber andere Regelungen als bisher.

Das scheint die CDU bewusst zu ignorieren, wenn sie immer wieder fordert, dass nach aufgetretenen Rissen schnell Abschussgenehmigungen für ganze Rudel erteilt und wolfsfreie Zonen proklamiert werden sollen. Als Vorbild werden dabei europäische Nachbarn wie Schweden, Frankreich oder Österreich genannt. Ob hier nach EU-Recht gehandelt wird, ist zu hinterfragen.

Niedersachsen arbeitet seit Jahren daran, dass sich Deutschland als EU-Mitgliedsstaat für eine Änderung des EU-Rechts stark macht, damit Wölfe regional rechtssicher und einfacher entnommen werden können. Hier braucht es eine transparente Darstellung, wie das Verfahren und der Zeitplan dazu aussehen kann.

Wir müssen zudem prüfen, ob Ansätze aus Staaten wie Frankreich, Österreich oder Schweden für Niedersachsen überhaupt ein Vorbild sein können. Die Antworten darauf müssen öffentlich und verständlich zugänglich sein, damit es auch die CDU-Fraktion schafft, sich über die Grundlagen der Wolfspolitik zu informieren. Denn falsche Erwartungen zu wecken, führt zu keinem einzigen Wolf weniger, schützt kein Weidetier und schürt im Gegenteil Politikverdrossenheit. Als SPD-Fraktion setzen wir uns stattdessen für eine realistische Politik ein, die Weidetiere und unsere Deiche rechtmäßig und langfristig schützt.“

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