Pressemitteilung Nr. 19/123

Siebels: Belohnung nach Wolfstötung weiter erhöht – „Aufklärung und Bewertung allein Aufgaben des Rechtsstaats“

Pressemitteilung Nr. 19/123

Vergangene Woche wurde am Mittellandkanal ein zerstückelter Wolfskadaver gefunden. Drei Wolfsschutzvereine haben daraufhin eine Belohnung für Hinweise ausgerufen, die zur Ergreifung der Täterinnen beziehungsweise Täter führen. Inzwischen ist die Summe auf 40.000 Euro angewachsen.

„Einen solchen Aufbau von Selbstjustiz-ähnlichen Anreizen lehnen wir ab“, sagt Wiard Siebels, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion. „Die betreffenden Vereine tragen damit ausdrücklich nicht zu einem vernünftigen Umgang mit dem Wolf bei – ganz im Gegenteil. Sie laden die Debatte weiter emotional auf und polarisieren.“

Die brutale Tötung des geschützten Wolfs sei fraglos illegal, die Polizei müsse den Fall aufklären, meint Siebels: „Klar ist aber auch: Die Wolfspopulation hat in Niedersachsen längst eine Größe erreicht, dass der Wolf keine bedrohte Art mehr ist. Er stellt in vielen Regionen eine erhebliche Gefahr für Weidetiere dar. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchten sich vor den Tieren. Die zuständigen Bundes- und EU-Ebenen müssen schnellstmöglich klare Regelungen schaffen, damit Wölfe rechtssicher und mit Augenmaß entnommen werden können.“

„Bei allem Verständnis für eine emotional geführte Debatte erwarten wir von allen Seiten, die Eskalationsspirale zu stoppen“, so der SPD-Abgeordnete. „Meine Fraktion steht mit Bund und EU im engen Austausch, um eine klare rechtliche Regelung zu erreichen. Es muss möglich sein, die Zahl der Tiere zu steuern. Die Aufklärung und Bewertung von illegalen Tötungen bleiben aber in jeden Fall allein Aufgaben des Rechtsstaats.“