Pressemitteilung Nr. 18/1057

Schütze: Kinderschutz weiterentwickeln – Beratung stärken

Pressemitteilung Nr. 18/1057

„Der Kinderschutz ist eine der wichtigsten staatlichen Aufgaben, denn Kinder sind die verwundbarsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Mit unserem Entschließungsantrag wollen wir erste Handlungsoptionen aufzeigen, die dann in der Enquetekommission weiter vertieft werden“, erklärt Annette Schütze, jugendpolitische Sprecherin.

Einen besonderen Schwerpunkt legt die SPD-Politikerin auf die Prävention: „Die Präventionsarbeit ist beim Kinderschutz von herausragender Bedeutung. Im besten Fall lassen sich so Taten verhindern, bevor sie geschehen. Durch Präventions- und Informationsangebote werden Fachpersonal und Bevölkerung für die Anzeichen von Missbrauch und Gewalt sensibilisiert, damit Fälle so schnell wie möglich aufgedeckt werden!“

Das Angebot von Beratungsstellen zu bündeln und die behördlichen Anlaufstärken bekannter zu machen, seien dabei wichtige Bausteine: „Dazu gehört es auch, niedrigschwellige, barrierearme digitale Angebote auszubauen. Ein besonderes Augenmerk muss auch auf den Einrichtungen liegen, die regelmäßig Kontakt mit den Kindern haben, zum Beispiel Schulen, Kindertagesstätten und Vereine. Diese Orte müssen Schutzräume für Kinder und Jugendliche sein“, betont Schütze.

„Wir brauchen Schutzkonzepte gegen Missbrauch, mit denen Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal mehr Handlungssicherheit erhalten. Der Kinderschutz muss dringend fester Bestandteil der Ausbildung und des Studiums von Pädagoginnen und Pädagogen werden.“

Neben den Präventionsangeboten seien auch flächendeckende Strukturen ein wichtiger Teil des Entschließungsantrags: „Effektiver Kinderschutz darf keine Frage des Wohnortes sein! Wir benötigen flächendeckende Strukturen, vor allem im ländlichen Raum, die das Angebot der Beratungsstellen flankieren.“

„Neben dem Ausbau vorhandener Strukturen wollen wir auch der Qualitätssicherung im Kinderschutz eine höhere Priorität zuweisen. Wir wollen einen Niedersachsen-Standard in der Jugendhilfe entwickeln, mit dem wir sicherstellen, dass Kinder in ganz Niedersachen ein qualitativ gleichwertiges Angebot vorfinden“, ergänzt Annette Schütze.

Die Geschehnisse in Lügde haben gezeigt, wie essentiell wichtig auch der behördliche Austausch ist: „Wir brauchen einheitliche Abläufe und eine verbesserte Kommunikation. Die verschiedenen Zuständigkeiten dürfen nicht dazu führen, dass Kindeswohlgefährdungen nur unzureichend nachgegangen wird. Der Datenschutz darf für uns nicht über dem Kindeswohl stehen. Daher fordern wir, dass bei Kindeswohlgefährdungen und Missbrauchsvorwürfen die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern, Polizei und Schulen verbindlicher geregelt und rechtlich abgesichert wird. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Kinder und Jugendlichen das höchstmögliche Maß an Schutz erhalten. Jeder Fall von Kindesmissbrauch ist einer zu viel!“

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