Pressemitteilung Nr. 18/1156

Schütze: Einbahnstraße Corona? Interessen von Kindern und Jugendlichen stärker beachten

Pressemitteilung Nr. 18/1156

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Leben der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen auf den Kopf gestellt. Distanzunterricht, ausgefallene Jugendfahrten und der Wegfall von sozialen Kontakten setzen jungen Menschen mehr zu als Älteren, zeigen aktuelle Studien.

„Der Austausch mit anderen spielt eine große Rolle für die persönliche Entwicklung“, betont Annette Schütze, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Deswegen greift eine reine Fokussierung auf das Aufholen von schulischen Lerninhalten zu kurz. Was wir brauchen, ist ein ganzheitliches Maßnahmen-Paket, das die Interessen der Kinder und Jugendlichen breit berücksichtigt.“ Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Fraktion gemeinsam mit der CDU in der heutigen Parlamentssitzung eingebracht.

„Die Maßnahmen aus dem Corona-Aufholprogramm möchten wir mit weiteren Unterstützungen flankieren, um insbesondere Kindern und Jugendlichen aus sozial schlechter gestellten Familien ihre Entwicklungspotenziale zu erhalten“, erklärt die SPD-Politikerin. „Das schaffen wir in der aktuellen Lage beispielsweise durch eine Stärkung der digitalen Bildung in Form von Laptops oder Tablets, einem kostenlosen Mittagessen im Präsenzunterricht und niedrigschwellige Nachhilfeprogramme. Hinzu kommt eine breite Impfstrategie für Kinder und Jugendliche, die wir durch eine landesweite, mehrsprachige Informationskampagne begleiten wollen.“

Sobald die Pandemie endgültig besiegt ist, sieht der Antrag einen offenen, wissenschaftsgestützten Diskurs über die psychosozialen Auswirkungen der Pandemie unter aktiver Beteiligung der Kinder und Jugendlichen vor. „Aus den Ergebnissen dieser Diskussion wollen wir konkrete Maßnahmen ableiten, wie wir schnellstmöglich etwaige soziale, motorische und kognitive Entwicklungsverzögerungen ausgleichen können“, so die Jugendpolitikerin. Als Beispiele nennt Schütze verringerte Klassengrößen, Nachhilfe, psychologische Gesprächsangebote, niedrigschwellige außerschulische Angebote und Workshops mit den Trägern der Jugendhilfe.

„Die Kinder und Jugendlichen in unserem Land haben sich in der Pandemie sehr umsichtig, zurückhaltend und solidarisch verhalten“, betont die SPD-Abgeordnete. „Jetzt müssen wir alles dafür tun, ihre berechtigen Interessen in den Vordergrund zu rücken. Solidarität darf keine Einbahnstraße sein.“

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