Pressemitteilung Nr. 19/347 Schüßler: Schwere Folgen und hohes Leid – Versorgung von Menschen mit Fatigue-Syndrom in Niedersachsen stärken Pressemitteilung Nr. 19/347 29. August 2024 ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) und Post-COVID sind zwar weiterhin seltene und nicht vollständig erforschte Erkrankungen, doch sie haben für die Betroffenen schwerwiegende Folgen und sind mit großem Leid verbunden. Ein zentrales Symptom dieser Krankheitsbilder ist das Fatigue-Syndrom – eine lähmende Erschöpfung, die durch körperliche und geistige Aktivitäten verstärkt werden kann und oft mit weiteren körperlichen und neurokognitiven Symptomen einhergeht. Obwohl die genauen Ursachen von ME/CFS und Post-COVID nach wie vor unklar sind und unterschiedlichste Hintergründe haben können, ist eines sicher: Die Notwendigkeit einer umfassenden medizinischen Versorgung für die Betroffenen ist dringend. Schon vor der Pandemie war eine beträchtliche Zahl von Menschen in Deutschland an ME/CFS erkrankt – Schätzungen zufolge bis zu 300.000 Personen. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher liegen. Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft und neue Herausforderungen für das Gesundheitssystem geschaffen. Um die Versorgung von Betroffenen zu verbessern, wurden an der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Göttingen spezialisierte Ambulanzen eingerichtet. Diese Ambulanzen sollen nicht nur Menschen mit Post-COVID, sondern auch Patienten mit ME/CFS und Personen unterstützen, die den Verdacht haben, dass ihre Symptome in Folge einer COVID-19-Impfung aufgetreten sind. Perspektivisch soll auch die European Medical School der Universität Oldenburg in die Versorgung integriert werden. Die Andockung an die universitären Strukturen bringt die direkte Schnittstelle in die weiterzuführende Forschung und Entwicklung mit. „Die Eröffnung dieser Ambulanzen ist ein erster wichtiger Schritt. Unser Ziel ist es, diese Einrichtungen langfristig zu Anlaufstellen für Betroffene zu etablieren, unabhängig davon, welche Erkrankung dem Leiden zugrunde liegt“, betont Schüßler. Eine Stärkung der Ambulanzen kann außerdem durch regionale Netzwerke mit umliegenden Krankenhäusern und Praxen erreicht werden, um die medizinische Versorgung für Betroffene weiter zu vereinfachen. „Es ist wichtig, betroffenen Menschen ein fachlich gutes Angebot zu machen, um die Leiden der Erkrankung abzumildern und im besten Fall die Lebenssituation deutlich zu verbessern“, ergänzt Schüßler. Pressemitteilung von: Claudia Schüßler