Pressemitteilung Nr. 19/156

Schüßler: Qualitativ hochwertige Notfallversorgung auch zukünftig flächendeckend sicherstellen

Pressemitteilung Nr. 19/156

Die steigenden Belastungen für Rettungsdienste und Notaufnahmen sind ein bundesweites Problem, das auch die Notfallversorgung in Niedersachsen vor Herausforderungen stellt.

„Durch die in der vergangenen Legislaturperiode auf Initiative der SPD-Landtagsfraktion eingesetzte Enquetekommission zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung haben wir bereits wichtige Verbesserungen in der Notfallversorgung auf den Weg gebracht. So war unter anderem die flächendeckende Einführung der Anwendung IVENA ein wichtiger Schritt, um Rettungsdienste und Notaufnahmen in Niedersachsen besser zu vernetzen und Patientinnen und Patienten eine an ihren Behandlungsbedarfen orientierte Zuweisung in das richtige Krankenhaus zu ermöglichen“, erklärt Claudia Schüßler, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Wir werden die bisherigen Bemühungen zur Neuausrichtung der Notfallversorgung gemeinsam mit allen an der Versorgung beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie im Einklang mit den laufenden Reformplänen auf Bundesebene auch in dieser Legislaturperiode fortsetzen.“

„Mit unserem heute verabschiedeten Entschließungsantrag wollen wir insbesondere die Rettungsdienste und Notaufnahmen nachhaltig entlasten und den Leitstellen ermöglichen, Notrufe effizienter zu bearbeiten. Ziel muss es sein, dass eingehende Hilfeersuchen durch die Mitarbeitenden in den Leitstellen und Krankenhäusern ohne Umwege oder Zeitverluste an die richtige Stelle geleitetet werden können – sei es in schwerwiegenden Fällen an den Notfallkrankenwagen beziehungsweise in die Notaufnahme oder in nicht lebensbedrohlichen Fällen an den vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst“, so die SPD-Abgeordnete. „Entscheidende Voraussetzungen dafür sind einheitliche Notrufabfrageprozesse in allen Rettungsleitstellen, aufeinander abgestimmte Ersteinschätzungskriterien für die Zuordnung von Notfällen in allen drei Sektoren der Notfallversorgung sowie die stärkere Verknüpfung der beiden Notfallnummern 112 und 116 117.“

Technisch und personell müssen die Leitstellen zudem in die Lage versetzt werden, das hohe Aufkommen zu bewältigen. Perspektivisch sollen die niedersächsischen Rettungsleitstellen daher zu sogenannten Gesundheitsleitstellen mit Zugriff auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie erweiterte Versorgungsmöglichkeiten wie die Telenotfallmedizin, die Sozialdienste, die Psychiatrischen Dienste oder die Notfallpflege weiterentwickelt werden.

„Ein weiterer Baustein zur Verbesserung der Notfallversorgung in Niedersachsen ist die von uns geforderte flächendeckende Ausweitung des erfolgreichen Modellprojekts der Gemeindenotfallsanitäterinnen und Gemeindenotfallsanitäter. Diese speziell weitergebildeten Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sollen den Rettungsdienst entlasten und insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn auf Grundlage der Ersteinschätzung in den Leitstellen kein Notfall- oder Krankentransport notwendig erscheint“, erklärt Schüßler.

„Wir halten ferner den engen Austausch aller Akteurinnen und Akteure der Notfallversorgung mit der Landesregierung für unerlässlich und sind froh, dass diese Zusammenarbeit bereits auf einem guten Weg ist. Ergänzend stellen wir uns ein gemeinsames Landesgremium nach § 90a SGB V vor, in dem die Aktivitäten zur Neuausrichtung der Notfallversorgung gebündelt werden. Wir wollen den Menschen in Niedersachsen auch in Zukunft eine hochwertige und schnelle medizinische Notfallversorgung ermöglichen. Wir sind auf einem guten Weg, weil wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, fasst die Gesundheitsexpertin zusammen.

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