Pressemitteilung Nr. 19/66 Retzlaff: Handlungskonzept für den artgerechten Umgang mit Bibern an Niedersachsens Gewässern Pressemitteilung Nr. 19/66 23. März 2023 In Niedersachsen kehrt der streng unter Naturschutz stehende Biber schrittweise an die Gewässer zurück. Aktuell leben in unserem Bundesland etwa 500 Tiere in knapp 230 Revieren. Für den Natur- und Wasserschutz eine sehr gute Nachricht. Denn die Tiere gelten als „Ökosystem-Ingenieure“, da sie mit ihren Dämmen dazu beitragen, Wasser zu stauen, neue Lebensräume für weitere bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schaffen oder das Grundwasser anzureichern. „Gleichzeitig entstehen durch den Biber in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft aber auch einige Herausforderungen. Durch seine Bauten und Dämme kann der Biber Abflussverhältnisse verändern und damit Schäden auslösen. Die Überschwemmung von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist nur ein Beispiel für die daraus entstehenden Problemstellungen für Anliegende aus Landwirtschaft, Unterhaltungsverbänden oder Verkehrssicherungspflichtigen“, erklärt Julia Retzlaff, Sprecherin für Naturschutz. Da nicht nur der Biber, sondern auch seine Bauten unter besonderem Schutz stehen, benötigen Anliegende einen rechtssicheren Handlungsrahmen und fachkundige Unterstützung. „Mit unserem Antrag setzen wir uns deshalb für ein Handlungskonzept für den Umgang mit dem Biber ein. Gemeinsam mit den Betroffenen wollen wir ein Konzept erarbeiten, damit Artenschutz und Landnutzungsinteressen bestmöglich in Einklang gebracht werden“, führt die SPD-Politikerin weiter aus. Auch ein landesweites Biber-Monitoring soll im Zuge dessen aufgebaut werden: „Der Biber ist eine ‚Schlüsselart‘ und trägt damit für eine Erhöhung der Artenvielfalt in seinem Revier bei. Um auf potenzielle Konflikte frühzeitig reagieren zu können, wollen wir die Biberreviere noch engmaschiger beobachten und für die Betroffenen konkrete Ansprechpersonen und Handlungsoptionen zur Verfügung stellen“, so Retzlaff abschließend. Pressemitteilung von: Julia Retzlaff