Putzier: Bildungsurlaub wird 50 – und geht mit der Zeit

Seit einem halben Jahrhundert haben Arbeitnehmende in Niedersachsen Anspruch auf Bildungsurlaub: Das niedersächsische Gesetz dazu trat 1975 in Kraft. Es ist eine Erfolgsgeschichte – von 2019 bis 2023 wurden mehr als 193.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für Bildungsurlaub freigestellt. „Wir können stolz auf diese Errungenschaft sein. Seit 50 Jahren ist das Niedersächsische Bildungsurlaubsgesetz ein wichtiger Teil der Umsetzung des Rechts auf Bildung. Wir wollen diese Erfolgsgeschichte fortschreiben, stärken und für neue Herausforderungen und Aufgaben fit machen“, sagt der SPD-Abgeordnete Jan Henner Putzier.

Die regierungstragenden Fraktionen von SPD und Grünen haben am (heutigen) Donnerstag einen Antrag zur Weiterentwicklung des Gesetzes in den Landtag eingebracht. Das Gesetz soll in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Akteurinnen und Akteuren der Erwachsenenbildung der heutigen Arbeitswelt angepasst werden, um Digital- und Teilzeitformate, einen stärkeren Praxisanteil und mehr politische Bildungsarbeit ergänzt werden.

Zudem soll aus dem Begriff „Bildungsurlaub“ die „Bildungszeit“ werden. „Bildungsurlaub ist kein Urlaub im eigentlichen Sinne. Er sichert den Menschen Bildungszeit, und deswegen wollen wir, dass sie in Zukunft auch so benannt wird“, begründet Putzier den Namenswechsel. Mit der Novelle könne man neue Zielgruppen erschließen und den Anspruch auf Bildungszeit in einer lernenden Welt auch bekannter machen, schließt er.