Pressemitteilung Nr. 19/391

Politze: Niedersachsen stärkt Wiederbelebungskompetenz in Schulen

Pressemitteilung Nr. 19/391

Täglich erleiden 200 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand und nur 10 Prozent überleben, da die Wahrscheinlichkeit mit jeder Minute ohne erste Hilfe sinkt. Der Rettungswagen benötigt im Schnitt neun bis 15 Minuten.

Wie Studien zeigen, könnten frühzeitige und flächendeckende Schulungen in Herz-Lungen-Wiederbelebung die Überlebenschancen in solchen Notfällen erheblich steigern. Vor diesem Hintergrund sollen Wiederbelebungskenntnisse bei Schülerinnen und Schülern systematisch gefördert und Schulen gezielt dabei unterstützt werden.

„Internationale Empfehlungen heben hervor, dass bereits im Schulalter mit der Ausbildung in Wiederbelebung begonnen werden sollte. Dies könnte langfristig die Überlebensrate bei Herz-Kreislauf-Stillständen deutlich erhöhen“, betont Stefan Politze, kultuspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen. „Junge Menschen zu schulen, kann eine breite Wissensbasis in der Bevölkerung schaffen und die Bereitschaft zur Hilfeleistung nachhaltig fördern.“

Die Inhalte zur Wiederbelebung sollen in die überarbeiteten Kerncurricula für Biologie und Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I aufgenommen werden. „Damit erhalten alle Schülerinnen und Schüler eine solide Basis in Erster Hilfe. Kompetenzen wie das Erkennen eines Herz-Kreislauf-Stillstands und Wiederbelebungsmaßnahmen sollen zukünftig selbstverständlicher Teil des Unterrichts sein“, so Politze.

Weiterhin sollen Unterrichts- und Informationsmaterialien bereitgestellt und geprüft werden, inwieweit diese in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen weiterentwickelt werden können. „Durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit externen Hilfsorganisationen, die speziell in Erster Hilfe geschult sind, wird ein hoher Qualitätsstandard in der Ausbildung gewährleistet“, erklärt Politze.

„Das LIFEFORCE-Projekt, das Grundschulkinder in Wiederbelebungstechniken schult, zeigt, dass auch jüngere Kinder erste Kenntnisse in lebensrettenden Maßnahmen erlernen können. Eine Übertragung dieser speziellen Methoden auf niedersächsische Grundschulen könnte ein echter Gewinn für die gesamte Gesellschaft sein“, so Politze weiter.

Mit den geplanten Maßnahmen will Niedersachsen nicht nur die Handlungskompetenz seiner Schülerinnen und Schüler stärken, sondern auch die allgemeine Bereitschaft zur Hilfeleistung in der Gesellschaft fördern. „Wiederbelebungskenntnisse sind eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung“, erklärt Politze abschließend. „Je früher und umfassender wir diese Fähigkeiten vermitteln, desto eher kann im Ernstfall Leben gerettet werden.“

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