Pressemitteilung Nr. 18/1418

Lottke: Notaufnahmen und Rettungsdienste nachhaltig entlasten

Pressemitteilung Nr. 18/1418

Wer im Ernstfall Hilfe braucht, kann sich auf die Rettungsdienste und Notaufnahmen verlassen. Seit einigen Jahren nehmen allerdings immer häufiger Patientinnen und Patienten die Notfallmedizin in Anspruch, die aus medizinscher Sicht ebenso gut ambulant versorgt werden könnten. Inzwischen machen solche Fehlinanspruchnahmen fast die Hälfte aller Fälle aus.

„Die Notaufnahmen und Rettungsdienste brauchen dringend eine nachhaltige Entlastung, damit sie mehr Zeit für Patientinnen und Patienten mit schweren Krankheitsbildern haben“, erklärt Oliver Lottke, Mitglied im Gesundheitsausschuss für die SPD-Landtagsfraktion. „Mit unserem Antrag wollen wir die Fälle besser steuern und vorhandene Versorgungsmöglichkeiten gezielter nutzen.“

Konkret sieht der Antrag den Aufbau von Integrierten Notfallzentren an Krankenhäusern sowie die Zusammenführung der Notrufnummer 112 und der Servicenummer 116117 in integrierten Leitstellen vor. „Das sogenannte Ein-Tresen-Modell in Notfallzentren ermöglicht eine frühzeitige Steuerung der Patientinnen und Patienten in die richtige Versorgungsebene. Je nach Schweregrad des Notfalls erhalten Hilfesuchende vor Ort so schneller die jeweils passende Versorgung. Gleiches gilt für die integrierten Leitstellen, in denen Hilfeersuchen zentral entgegengenommen und an den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst oder den Rettungsdienst weitergeleitet werden“, so Lottke. Bei beiden Schritten ist neben dem Land vor allem auch die Bundesebene gefordert.

Darüber hinaus sollen die Rahmenbedingungen für die ärztliche Bereitschaft verbessert werden, schildert der SPD-Abgeordnete: „Wenn sich die ambulanten und stationären Sektoren stärker bei der Erstellung von Dienstplänen abstimmen, entlastet das Ärztinnen und Ärzte auf beiden Seiten.“ Ein weiterer Schritt zur besseren Steuerung ist die landesweite, verpflichtende Teilnahme der Krankenhäuser am IVENA-System: „Leider sind einige Kliniken immer noch nicht an IVENA angebunden, was oftmals die Suche des Rettungsdienstes nach freien Behandlungskapazitäten für ihre Notfälle erschwert.“

Der Antrag soll außerdem erfolgreiche, bestehende Modellprojekte in einem Gesamtkonzept zusammenführen. Ein Beispiel ist dabei die Weiterführung und flächendeckende Umsetzung des Pilotprojekts der Gemeindenotfallsanitäter, für das sich die SPD-Fraktion ausspricht: „Diese speziell geschulten Fachkräfte fungieren als Vorstufe des Rettungsdienstes, wenn keine lebensbedrohliche Situation zu bestehen scheint und ein Transport der hilfesuchenden Person nicht notwendig ist. Die Einsätze werden zentral über die Leitstelle gesteuert, so dass bei klassischen Notfällen nach wie vor der Rettungsdienst kommt.“

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