Pressemitteilung Nr. 18/785

Logemann: Zuckerindustrie sichert Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung

Pressemitteilung Nr. 18/785

In der öffentlichen Debatte wird stets über die ernährungsphysiologischen und gesundheitspolitischen Aspekte des Lebensmittels Zucker diskutiert. Karin Logemann, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion in Niedersachsen, mahnt an, dass hinter der Zuckerrübe tausende Arbeitsplätze stecken und ein beträchtlicher Anteil regionaler Wertschöpfung erzeugt wird: „Keine Frage, dass der unkontrollierte Zuckerkonsum – gerade bei Kindern und Jugendlichen – kritisch betrachtet werden muss. Für zahlreiche niedersächsische Unternehmen, ob große Konzerne wie die Nordzucker AG, kleine Rübenanbau-Betriebe oder verarbeitende Familienhöfe, hängen daran jedoch ganze Existenzen. Sich verschärfende Marktbedingungen, eine Überproduktion sowie Extremwettersituation haben jedoch auch ihre Spuren in der Zuckerrübenindustrie hinterlassen.“

Allein im Jahr 2018 wurden etwa 6 Millionen Tonnen Zuckerrüben von mehr als 5.000 niedersächsischen Rübenanbau-Betrieben geerntet – dies alles auf einer Fläche von mehr als 88.000 Hektar. Die Regierungsfraktionen im Niedersächsischen Landtag haben angesichts der Bedeutung des Weißzuckers für die niedersächsische Landwirtschaft einen Entschließungsantrag in den Ausschuss für Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingebracht.

Dieser Antrag habe zum Ziel, so die SPD-Politikerin, die gesamte Wertschöpfungskette des Zuckers in Niedersachsen zu stärken und sowohl die regionale Wirtschaftskraft als auch die damit verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten. „Oberstes Ziel muss sein, Werksschließungen zu vermeiden“, so Logemann.

Durch eine massive globale Überkapazität am Zuckermarkt befinden sich die Rübenpreise auf einem historischen Tief. „Diese fatale Ausgangslage lässt sich auf die Aufgabe der EU-Zuckerquote sowie anhaltende Dürren und damit verbundene Ernteeinbußen zurückführen. „Nur, wenn faire Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Zuckermarkt herrschen, kann auch die niedersächsische Zuckerwirtschaft konkurrenzfähig bleiben. Wenn Deutschland sich an bestehende Verbote beispielsweise im Kontext der Neonicotinoide hält, dann ist es nicht nachvollziehbar, dass zwölf andere EU-Staaten Notfallzulassungen erteilt bekommen. Hier entsteht ein Ungleichgewicht, von gleichen Marktbedingungen sind wir in diesem Bereich weit weg. Mit diesen wettbewerbsverzerrenden Praktiken muss ein für alle Mal Schluss sein“, so die Landwirtschaftspolitikerin der SPD-Fraktion.

Der Antrag der Regierungsfraktionen zielt zudem darauf ab, dass eine niedersächsische Bundesratsinitiative gestartet wird, die moderne und zukunftsorientierte Züchtungsmethoden im Kontext des Zuckers durchführen solle. Die Zuckerüberproduktion in Niedersachsen hat nicht nur einen erheblichen Effekt für die heimische Wirtschaft und Wertschöpfung, sondern könne auch ihren Beitrag zu Emissionsreduktion beitragen, erklärt Logemann: „Statt Zucker oder Zuckerrohr aus Südamerika zu importieren, können wir Emissionen sparen und die Klimabilanz verbessern, indem wir zu Zucker ‚made in Niedersachsen‘ greifen. Sowohl der ökologische Fußabdruck als auch die verringerten Transportkosten sollten eine Rolle spielen und letztlich die Zuckerrübenregionen in Uelzen, Braunschweig oder auch Hildesheim stärken!“

Pressemitteilung von: