Pressemitteilung Nr. 18/383

Logemann: Unsägliche Praxis der massenhaften Kükentötung muss ein Ende haben – Ministerin soll klaren Zeitplan vorlegen

Pressemitteilung Nr. 18/383

Am kommenden Donnerstag wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig darüber entscheiden, ob die massenhafte Tötung männlicher Küken in der Legehennenzucht mit dem Tierschutzrecht vereinbar ist.

„Unabhängig von dieser Entscheidung sollte dieser unsäglichen Praxis endlich ein Ende gemacht werden“, erklärt die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Karin Logemann. „Die technischen Möglichkeiten zur Geschlechtsidentifikation im Ei sind längst gegeben. Ministerin Otte-Kinast muss jetzt ein Konzept und einen klaren Zeitplan vorlegen, der verbindlich festlegt, ab wann die massenhafte Tötung von männlichen Küken in Niedersachsen verboten werden kann.“

Mit Blick auf die von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner angemahnten Problem mit der Serienreife technischer Lösungen erklärt Logemann: „Derzeit werden bei der Zucht von Legehennen in Deutschland jährlich mehr als 40 Millionen männliche Küken getötet, da sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen wie Masthähnchen. Frau Klöckner betont immer wieder, dass das ethisch nicht vertretbar sei und so schnell wie möglich beendet werden müsse. Wir erwarten, dass sie diesen Worten Taten folgen lässt. Die Politik muss hier Hilfestellung anbieten und gleichzeitig den Druck auf die Legehennenzüchter erhöhen, die vorhandenen technischen Möglichkeiten zeitnah zu nutzen.“

Neben der Geschlechtserkennung im Ei sei auch die sogenannte „Bruderhahn- Aufzucht“, bei der die männlichen Geschwister der Legehennen aufgezogen werden, ein erster Schritt zur Besserung, so Logemann.

„Beide Verfahren sind vereinzelt bereits im Einsatz. Umso unverständlicher ist das zögerliche Verhalten der Bundeslandwirtschaftsministerin. Wie auch immer das Bundesverwaltungsgericht entscheidet – Das massenhafte Töten von männlichen Küken ist ethisch nicht vertretbar und gesellschaftlich nicht akzeptiert. Die Alternativen müssen allerdings auch glaubhaft gewollt und unterstützt werden,“ erklärt die SPD-Politikerin.

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