Pressemitteilung Nr. 18/1034

Logemann: Dezentrale und mobile Schlachtungen als regionale Alternative zum Konzept „Großschlachthof“

Pressemitteilung Nr. 18/1034

Immer mehr Verbraucher:innen legen ein gesteigertes Augenmerk auf die Haltungs- und Schlachtmethoden von Nutztieren. Insgesamt, so Karin Logemann, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, würde die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz für das klassische Konzept des „Großschlachthofes“, auch durch zahlreiche bekanntgewordene tier- und arbeitsrechtliche Verstöße, schwinden. Insbesondere auch in der anhaltenden Pandemiesituation zeigt sich nochmals eindrücklich, wie wichtig dezentrale Versorgungsstrukturen sind und wie groß die Nachfrage und Akzeptanz in der Bevölkerung hierfür sind.

Mit ihrem im Niedersächsischen Landtag erstmalig beratenen Entschließungsantrag zielen die Regierungsfraktionen von SPD und CDU darauf ab, dezentrale und mobile Schlachtungsmethoden zu fördern, welche „für die Tiere stressfreier sind und für die regionale Fleischvermarktung an Bedeutung gewinnen können“. Darüber hinaus müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, um so beispielsweise auch kleinere, handwerkliche Schlachtbetriebe zu reaktivieren. „Viele Betriebe haben in der Vergangenheit die Arbeit eingestellt, weil die finanziellen Aufwendungen – gerade für Kontrollen und die Dokumentation – zu hoch gewesen sind. Wenn wir landesseitig hier unterstützen, können neue Strukturen entstehen“, so Logemann.

Dezentrale Schlachtungsmethoden bieten im Gegensatz zu herkömmlichen Schlachthöfen den Vorteil, dass sie „den Tieren möglichst Leid und Angst ersparen. Gerade die letzten Lebensstunden der Nutztiere unterscheiden sich eklatant. Letztlich ist die dezentrale Schlachtung von hohen ethischen Ansprüchen geprägt“, sagt Logemann.

Es sei jedoch, so die SPD-Politikerin, von zentraler Bedeutung, dass regionale Strukturen für solche Schlachtungsmethoden vorhanden sind. „Nur, wenn die lokalen Vermarktungsstrukturen vorhanden sind oder nachhaltig aufgebaut werden, finden die hochwertigen Fleischerzeugnisse auch Abnehmer!“ Logemann verweist darauf, dass gerade im Bereich der Milchprodukte und Fleischerzeugnisse der Anteil der direktvermarkteten Produkte, im Gegensatz zu Gemüse und Obst, vergleichbar gering ist: „Hier besteht noch deutlich Luft nach oben. Die fehlenden dezentralen Schlachtstrukturen gilt es aufzubauen und nachhaltig zu fördern!“

Der Antrag der Fraktionen zielt darauf ab, so Logemann, vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Pressemitteilung von: