Pressemitteilung Nr. 19/388

Lansmann: Nach #MeToo hinter den Kulissen des Films genauer hinschauen

Pressemitteilung Nr. 19/388

Die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen wollen Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung in der Filmbranche stärker in den Fokus nehmen. Einen entsprechenden Entschließungsantrag haben die Fraktionen am (heutigen) Donnerstag in den Landtag eingebracht. Hintergrund sind zahlreiche dokumentierte Fälle der vergangenen Jahre – die unter anderem in der in diesem Jahr erschienenen NDR-Dokumentation „Gegen das Schweigen“ thematisiert werden.

Trotz des großen Aufschreis durch die #MeToo-Bewegung von 2017 komme es weiterhin zu Übergriffen in der Branche, betont Landtagsabgeordnete Kirsikka Lansmann. „Es ist entscheidend, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die Filmindustrie, oft als Ort der Kreativität und Inspiration gefeiert, hat auch eine dunkle Seite.“

Eine Befragung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aus dem vergangenen Jahr untermauert dies: Demnach gaben 46 Prozent der Befragten an, in den vergangenen drei Jahren von sexueller Belästigung betroffen gewesen zu sein. Zum Vergleich: Der Querschnitt anderer Branchen lag bei neun Prozent. In den meisten Fällen waren Männer die Täter, bei etwa jedem zweiten Fall stand der Übergriffige in der Hierarchie über dem Opfer.

„Wer glaubt, dass dies nur ein Phänomen à la Hollywood ist, täuscht sich“, so Lansmann. „Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft und als Politik Verantwortung übernehmen, um Missbrauch zu verhindern und Opfer zu schützen“. Entsprechend fordert der Antrag unter anderem einen Verhaltenskodex für die niedersächsische Filmförderung und Schutzkonzepte am Film-Set.

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