Pressemitteilung Nr. 19/324

Klare Regeln für schriftliches Platt – True und Siebels: Nedersassens Platt maakt School

Pressemitteilung Nr. 19/324

Das niedersächsische Kultusministerium hat verpflichtende Schreibweisen für Plattdeutsch an Schulen eingeführt. Ab diesem Schuljahr gelten verbindliche Regeln für den Niederdeutschunterricht. „Das ist ein großer Schritt in Richtung Verstetigung des Plattdeutschen in der Schule. Mit der neuen Regelung gibt es einen klaren Rahmen bei schriftlichen Prüfungen. Das erleichtert nicht nur den Lehrkräften das Leben, sondern tut auch der langfristigen Entwicklung von Niederdeutsch in der Schule gut. Wir stärken damit ein großes Stück unserer wichtigen regionalen Identität“, lobte Dennis True, SPD-Vertreter in der Landtags-Arbeitsgruppe zur Stärkung der plattdeutschen und saterfriesischen Sprache.

Mit der Neuregelung ist bei der Überprüfung schriftlicher Leistungen für das ostfriesische Platt das Wörterbuch der Ostfriesischen Landschaft verbindlich. Für das in weiten Teilen Niedersachsens gebräuchliche Nordniedersächsische gilt das Wörterbuch von Johannes Sass. Für die ostfälische Sprachvariante (unter anderem in Braunschweig und Göttingen) wird noch ein Standardwerk gesucht.

Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Wiard Siebels, lobte die Neuerung. „Wir haben nun bei schriftlichen Prüfungen Verbindlichkeiten, gleichzeitig bleiben alle regionalen Varianten im mündlichen Unterricht erlaubt: Ob prooten, küren oder snacken – Platt ist gleichzeitig identitätsstiftend als auch vielfältig. Diesen Sprachschatz wollen wir erhalten. Oder anders: Nedersassens Platt maakt School“, sagte Siebels.

Mit der Neuerung verbessere das Land die Rahmenbedingungen für die Regionalsprachen wie versprochen weiter, so Siebels. 2017 hatte der Landtag parteiübergreifend beschlossen, die Förderung für das Niederdeutsche und Saterfriesische als Teil der niedersächsischen Identität auszubauen