Pressemitteilung Nr. 19/306

Kauroff: Niedersachsen plant umfassendes Moorbrandschutzkonzept

Pressemitteilung Nr. 19/306

Als das Moorland Nummer eins in Deutschland beherbergt Niedersachsen rund 70 Prozent der Hochmoore und 40 Prozent der bundesweiten Moorflächen. Das Land ist als Eigentümer von etwa 30.000 Hektar Moorfläche in besonderer Verantwortung. Jahrzehntelanger Torfabbau hat die Landschaft nachhaltig verändert und die Notwendigkeit eines effektiven Moorbrandschutzes verdeutlicht.

„Unsere intakten und vitalen Moore leisten nicht nur ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, sondern sind auch ein effektiver Kohlenstoffspeicher und daher in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig“, so Rüdiger Kauroff, feuerwehrpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Besonders die Moorbrände in Meppen (September 2018) und im Landkreis Gifhorn (Juli 2022) haben gezeigt, wie schwierig und arbeitsintensiv die Brandbekämpfung in Moorgebieten sein kann. Ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, unterstützt von Landwirtinnen und Landwirten sowie Lohnunternehmen, standen dabei vor großen Herausforderungen. „Eine effiziente und schnelle Brandbekämpfung wird durch die schlechtere Erreichbarkeit erschwert“, sagt Kauroff.

Um die Gefahr von Moorbränden zu vermindern, sind verschiedene Maßnahmen geplant, wie zum Beispiel die Erhöhung und Erhaltung naturnaher Wasserstände in den Moorgebieten. „Die Bedeutung wird insbesondere durch die steigende Vegetationsbrandgefahr infolge des Klimawandels deutlich“, so Kauroff. Zusätzlich sollen Rad- und Wanderwege am Rande von Moorflächen so gestaltet werden, dass sensible Naturschutzbereiche geschützt bleiben und das Risiko von Bränden durch unachtsame Besucher minimiert wird.

„Ein landesweites Moorbrandschutzkonzept ist unabdingbar. Die Entwicklung eines praxistauglichen Konzeptes soll in Kooperation mit den moorbrandgefährdeten Kommunen entstehen und unter anderem präventiven Brandschutz sicherstellen sowie Löschwasser und befahrbare Wege bereitstellen“, so Kauroff.

Kurzfristig wird auch die Beschaffung geeigneter Fahrzeuge und Gerätschaften, die für den Einsatz im Moor geeignet sind, angestrebt. Die landesweit einheitliche Ausbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung soll im Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz um den Schwerpunkt „Moorbrandbekämpfung“ erweitert werden. „Eine spezifische Ausbildung ist die Grundlage für ein effektives und strukturiertes Arbeiten der Rettungskräfte“, sagt Kauroff.

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