Pressemitteilung Nr. 18/1264

Hujahn: Anhörung zur nachhaltigen Abwassernutzung – Pilotprojekte sollen Möglichkeiten ausloten

Pressemitteilung Nr. 18/1264

In seiner heutigen Sitzung hat der Umweltausschuss zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung der niedersächsischen Abwasserreinigung verschiedene Expertinnen und Experten angehört. Grundlage ist ein Antrag der regierungstragenden Fraktionen von SPD und CDU. Diese wollen prüfen, ob mit einer weiteren Reinigungsstufe in den Kläranlagen Abwasser so aufbereitet werden kann, dass es beispielsweise für die Landwirtschaft nutzbar ist.

„Angesichts des Klimawandels wird die Ressource Wasser immer kostbarer. Weniger Niederschlag, längere Hitzeperioden und allgemein steigende Durchschnittstemperaturen werden in Zukunft die Reservespeicher im Grundwasser stark beanspruchen“, erklärt Gerd Hujahn, Sprecher für Wasser- und Bodenschutz der SPD-Landtagsfraktion. „Daher suchen wir nach klugen Lösungen, inwieweit die Verwendung von aufbereitetem Abwasser in der Landwirtschaft einen Beitrag zur Schonung der Grundwasserressourcen leisten kann.“

Die angehörten Fachleuten betonten eingangs die hervorragende Arbeit der niedersächsischen Kläranlagen, deren Abwässer auch im Bundesvergleich überdurchschnittlich rein seien. „Dennoch wurde auch deutlich, dass zahlreiche Rückstände etwa von Medikamenten, Kontrastmitteln oder Pestiziden eine Herausforderung darstellen. Insbesondere, wenn das Wasser etwa in der Landwirtschaft wiederverwertet werden soll. Wir wollen in Pilotprojekten eine vierte Reinigungsstufe erproben. Die Sicherheit im Sinne des Vorsorgeprinzips hat dabei höchste Priorität.“

Unabhängig vom Ausgang der Erprobung sei keine flächendeckende Einführung geplant. „Das macht nach einhelliger Expertenmeinung weder ökonomisch noch ökologisch Sinn. Wohl aber könnte dieses Verfahren in bestimmten Gebieten zur Schonung der Grundwasserressourcen beitragen“, betont der SPD-Umweltpolitiker. „Effektiver als jede nachträgliche Reinigung bleibt es aber, die Verunreinigung des Abwassers von vornherein zu minimieren.“

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