Pressemitteilung Nr. 18/1093

Henning: Tarifverträge als Garant für bessere Arbeitsbedingungen – Niedersachsen zum Tarifland Nr. 1 machen!

Pressemitteilung Nr. 18/1093

Eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat die Entwicklung der Tarifbindung in Deutschland und Niedersachsen in den vergangenen 20 Jahren näher beleuchtet und dargestellt, dass Niedersachsen bei der Tarifbindung bundesweit auf Platz 5 steht. „Die Studie kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben deutlich bessere Arbeitsbedingungen vorfinden als ihre Kolleginnen und Kollegen in Betrieben ohne Tarifvertrag“, berichtet Frank Henning, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Für eine im Durchschnitt kürzere Wochenarbeitszeit erhalten tariflich Beschäftigte im Schnitt mehr Lohn: Bereinigt um Struktureffekte liegt der Unterschied in Niedersachsen bei 49 Minuten wöchentlicher Arbeitszeit, die nicht tariflich Beschäftigte länger arbeiten müssen, und das bei 8,6 Prozent weniger Lohn im Vergleich zu Betrieben mit Tarifvertrag.“

Der SPD-Wirtschaftspolitiker führt aus: „Betriebliche Mitbestimmung und tarifliche Absicherung sind Erfolgsmodelle. Das führt uns auch die Corona-Pandemie bildlich vor Augen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tariflich beschäftigt sind, werden in der gegenwärtigen Corona-Krise von den Unternehmen besser unterstützt, erhalten beispielsweise häufiger eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. Es gilt daher, den Rückgang der Tarifbindung zu stoppen und auch betriebliche Mitbestimmung weiter zu stärken. Gewerkschaften und Arbeitgeber müssen ihrer Verantwortung Rechnung tragen und die Tarifbindung stärken.“ Nach Auffassung des arbeitsmarktpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion ist der Gesetzgeber gefordert, dass Niedersächsische Tariftreue- und Vergabegesetz zu reformieren, um die Tarifbindung zum Maßstab der Auftragsvergabe zu machen. „Als SPD-Landtagsfraktion setzen wir uns weiterhin dafür ein, Niedersachsen zum Tarifland Nr. 1 in Deutschland zu machen“, erklärt Henning.
„Der Trend hin zu immer weniger tarifgebundener Beschäftigung muss gestoppt werden. Im Gegenteil: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Mitbestimmung. Im Landtag setzen wir uns daher für eine Stärkung der Rechte von Betriebsräten und für ein Ausbremsen der zunehmenden Tarifflucht ein“, so Henning.

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