Pressemitteilung Nr. 19/372

Emken: Selbstbestimmte Schwangerschaft – Niedersachsen stärkt Beratung und medizinische Versorgung

Pressemitteilung Nr. 19/372

Der Niedersächsische Landtag setzt sich für die Verbesserung der Beratung und Versorgung von Frauen während der Schwangerschaft ein und unterstützt deren Selbstbestimmungsrecht. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Frauen in Niedersachsen unabhängig von ihrem Einkommen, Wohnort, Alter oder Sprache einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und medizinischer Versorgung erhalten.

„Wir setzen das eindeutige Statement, dass wir uneingeschränkt das Recht der Frau auf eine selbstbestimmte Schwangerschaft anerkennen. Mir ist besonders wichtig, dass wir die Frau und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Deshalb wollen wir sie sowohl medizinisch als auch beratend bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft bestmöglich unterstützen und daher die Beratungs- und Versorgungsstrukturen in Niedersachsen weiter verbessern“, so Karin Emken, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Wir nehmen alle Aspekte der Schwangerschaft in den Blick, spannen einen großen Bogen und gehen damit weitere, wichtige Schritte auf dem Weg zur wirklichen Selbstbestimmung der Frau.“

Hebammen spielen eine zentrale und hochqualifizierte Rolle in der Begleitung von Frauen während und nach der Schwangerschaft. „Wir müssen die Hebammenversorgung flächendeckend sichern. Dazu gehört auch, Hebammen in strukturschwachen Regionen zu unterstützen und hebammengeleitete Einrichtungen zu fördern“, betont Emken.

Der Landtag setzt sich zudem für eine diskriminierungsfreie Förderung von Kinderwunschbehandlungen ein. „Wir fordern eine Vereinfachung der bürokratischen Verfahren, um Frauen den Weg zur Kinderwunschbehandlung zu erleichtern – unabhängig vom Familienstand und bis zum Alter von 45 Jahren. Damit wollen wir die Kinderwunschbehandlung zeitgemäß und diskriminierungsfrei gestalten“, erklärt Emken.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist, die Schwangerschaftsberatung und Bescheinigung online zuzulassen. Dies ist ein wichtiger und notwendiger Fortschritt für die Frauen und bietet Schutz vor Stigmatisierung und Diskriminierung. Zudem soll die sichere medizinische Versorgung bei einem Schwangerschaftsabbruch verbessert werden. Der Zugang zu Praxen und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, variiert in Niedersachsen stark. „Frauen dürfen nicht gezwungen sein, weite Strecken zurückzulegen, um eine solche medizinische Leistung in Anspruch nehmen zu können. Es ist unser Ziel, gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Kliniken flächendeckende Angebote zu schaffen“, so Emken.

In der Pränataldiagnostik wächst die Überversorgung mit Blick auf Risikofokussierung. Ein Beratungskonzept über Wirksamkeit, fehlenden Nutzen und mögliche Risiken bzw. unerwünschte Folgen von Maßnahmen ist nötig, damit Frauen eine aufgeklärte Entscheidung zu diagnostischen Methoden treffen können. „Wir brauchen einen anderen Blick, der die Bedürfnisse von Frauen und Familien in den Mittelpunkt stellt und ihnen eine passgenaue Betreuung zukommen lässt“, so Emken.

„Unser Ziel ist es, Frauen in jeder Situation die bestmögliche Unterstützung zu bieten“, schließt Emken. „Eine selbstbestimmte Schwangerschaft ist ein grundlegendes Recht, und wir setzen alles daran, dass dieses Recht in Niedersachsen umfassend gestärkt wird!“

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