Pressemitteilung Nr. 19/528

Emken: Gute Geburt ist kein Luxus – sondern ein Recht!

Pressemitteilung Nr. 19/528

Der Niedersächsische Landtag hat am (heutigen) Donnerstag den Antrag der regierungstragenden Fraktionen „Landesaktionsplan Gute Geburt“ beschlossen und setzt damit ein starkes Zeichen für die Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung im ländlichen Raum. Ziel ist eine wohnortnahe, interventionsarme und würdevolle Geburt für alle Frauen – begleitet durch Hebammen und medizinisches Fachpersonal.

„Die Geburt eines Kindes gehört zu den prägendsten Momenten im Leben – sie darf nicht vom Wohnort oder der Klinikverfügbarkeit abhängen“, erklärt Karin Emken, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Deshalb brauchen wir eine verlässliche Versorgung für jede Frau – rund um die Uhr, in maximal 40 Minuten erreichbar.“

Der Plan sieht unter anderem die Sicherung und den Ausbau der Geburtshilfe vor, von regionalen Netzwerken über Notfallkonzepte bis hin zu Telemedizin. Auch Hebammen sollen künftig gestärkt werden – etwa durch bessere Arbeitsbedingungen, mehr Ausbildungsorte und finanzielle Anreize. „Hebammen leisten Tag und Nacht Enormes. Sie sind unverzichtbar – und wir müssen dafür sorgen, dass sie bleiben“, so Emken.

Ein besonderes Anliegen ist die Senkung der Kaiserschnittrate, die in Niedersachsen bei rund 30 Prozent liegt – obwohl nur etwa 10 Prozent medizinisch notwendig sind. Statt Überversorgung will der Plan eine selbstbestimmte, physiologische Geburt fördern. Ein Fokus liegt auch auf der psychischen Gesundheit der Gebärenden: Traumatische Erfahrungen sollen verhindert, Gewalterfahrungen unter der Geburt als strukturelles Thema in der Frauengesundheit anerkannt und durch klare Maßnahmen begegnet werden. „Es geht um mehr als medizinische Sicherheit – es geht um Menschlichkeit, Fürsorge und das Recht jeder Frau auf eine gute Geburt“, betont Emken.

Zudem fordert die SPD-Fraktion die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die jüngsten Einigungen zum sogenannten Hebammenhilfevertrag nochmals überarbeitet werden – mit dem Ziel, dass Beleghebammen, die vielerorts den Betrieb geburtshilflicher Stationen sichern, nicht schlechter gestellt werden als andere freiberufliche Hebammen.

Mit dem Aktionsplan geht Niedersachsen bundesweit voran. Jetzt sind Landesregierung und Bundesebene gefragt, gemeinsam die Rahmenbedingungen zu schaffen – für einen würdevollen Start ins Leben.

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