Pressemitteilung Nr. 18/606

Tuschzeichnungen als Spiegelbild menschlicher Existenz – Kunstpreis der SPD-Landtagsfraktion an Hanna Nitsch verliehen

Pressemitteilung Nr. 18/606

Die in Braunschweig lebende Künstlerin Hanna Nitsch ist die diesjährige Preisträgerin des Kunstpreises der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag.

„Die künstlerischen Werke Hanna Nitschs setzen sich mit großem Facettenreichtum mit den Fragen bildnerischer sowie erzählerischer Herrschaftsformen zur Konstruktion individueller und kollektiver Identitäten auseinander“, so die Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Johanne Modder, die den Kunstpreis erstmalig in den Räumlichkeiten des Niedersächsischen Landtags feierlich überreichte.

Die 1974 geborene Freiburgerin Nitsch studierte zunächst Germanistik und Philosophie, anschließend entschloss sie sich für das Studium der Freien Kunst mit Stationen in Karlsruhe und Braunschweig. Bereits im Jahr 2003 wurde sie in die Begabtenförderung des Cusanuswerks aufgenommen und schloss das Studium in Braunschweig 2007 mit dem Meisterschülerpreis der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ab.

Johanne Modder würdigt die Preisträgern wie folgt: „Ihre Werke ziehen uns direkt in ihren Bann und erzeugen eine wechselseitige Symbiose aus Faszination und Irritation. Jedes ihrer Bilder ist eine spannende Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Werk und Betrachter, der Rolle des Individuums sowie der Fragilität menschlichen Daseins.“

Nitschs künstlerisches Werk setzt sich in vielfältiger Weise mit stereotypischen Rollenzuweisungen und tradierten Wahrnehmungsmustern auseinander und eröffnet den Blick auf unsere scheinbar festgefügte Identität und körperliche Existenz als fragmentarisch, verletzlich und würdevoll. Zentrale Motive sind dabei immer wieder ihre drei Kinder, die im Mittelpunkt vieler künstlerischer Untersuchungen stehen. Die Werke der Künstlerin lassen sich zweifelsfrei als bildnerisches Langzeitpsychogramm beschreiben.

Hanna Nitsch ist die mittlerweile 31. Trägerin des Kunstpreises der SPD-Landtagsfraktion, der seit dem Jahr 1988 ausgelobt wird. Der mit 5.500 Euro dotierte Preis wurde seinerzeit vom früheren SPD-Fraktionsvorsitzenden und späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder gemeinsam mit dem früheren SPD-Fraktionsgeschäftsführer Reinhard Scheibe ins Leben gerufen. Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet eine neunköpfige Jury, die mit Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Kunst- und Kulturszene besetzt ist.