Pressemitteilung Nr. 18/065 Statement der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Thela Wernstedt zum Internationalen Frauentag am 8. März: Pressemitteilung Nr. 18/065 7. März 2018 „Am Internationalen Frauentag feiern wir in diesem Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Im Jahr 1918 erhielten die Frauen in der neugegründeten Republik das Wahlrecht. Einzig die sozialdemokratische Partei hatte die Frauen in ihrem Streben nach Mitbestimmung stets unterstützt. Die Frauen der damaligen Zeit forderten nicht nur Zugang zu Bildung, sondern auch politische Macht und Mitbestimmung, die sich im Wahlrecht ausdrückt. Die Gründerin der Arbeiterwohlfahrt und Sozialdemokratin Marie Juchacz wurde im Jahr 1918 als eine der ersten Frauen in den Reichstag gewählt und steht mit ihrem Wirken stellvertretend für eine ganze Generation von Sozialdemokratinnen dieser Zeit. Man darf nicht vergessen: Frauen, die nicht nur Arbeit und Bildung, sondern auch politische Macht einforderten, wurden seinerzeit als ‚radikal‘ eingestuft. Die Brutalität des Geschlechterkonfliktes zeigte sich auch am Umgang der Staatsmacht mit den sogenannten Suffragetten in England, die zusammengeschlagen und ins Gefängnis gesperrt wurden, bloß, weil sie das Frauenwahlrecht eingefordert hatten. Ohne eine internationale Frauenbewegung, getragen von einer breiten gegenseitigen Unterstützung und Solidarität, wären diese Fortschritte nicht erzielt worden. Die Durchsetzung der Gleichberechtigung bleibt trotz aller Erfolge aber auch ein aktuelles Thema. Das Frauenwahlrecht seit 100 Jahren, die formale Gleichstellung seit 1949 – all dies hat nicht automatisch zur Folge, dass Frauen heute die gleichen Berufe ergreifen, den gleichen Lohn bekommen, die gleichen Lebenschancen haben wie Männer. Auch die sogenannte #MeToo-Debatte verdeutlicht, dass das Machtgefälle zwischen Männern und Frauen längst nicht überwunden ist. Gleiches gilt für den Bereich der Politik: Nach der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Niedersachsen bleibt die Forderung: mehr Frauen in die Parlamente! Keine Sonntagsreden mehr, sondern Kandidatinnen auf gute Listenplätze und in die Wahlkreise! Frauen voran!“ Pressemitteilung von: