Pressemitteilung Nr. 18/1092

Statement der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Thela Wernstedt zu der heute veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik in Bezug auf Gewalt gegen Frauen

Pressemitteilung Nr. 18/1092

„Das, was das ganze Jahr 2020 über vermutet wurde, ist jetzt erwiesen: Die Gewalt gegenüber Frauen besonders im häuslichen Umfeld hat während der Pandemie massiv zugenommen. Dies ist durch die heute veröffentlichte Polizeistatistik deutlich hervorgetreten. Frauenhäuser, Beratungsstellen, Schutzwohnungen und Hilfenetzwerke gibt es in Niedersachsen in guter Vernetzung und ausreichender Zahl. Offenbar braucht es aber mehr, um Frauen, die in ihrer Partnerschaft und in ihrem Zuhause lebensgefährdet sind, zu schützen.

Es ist nicht hinnehmbar, dass in Niedersachsen in jeder Woche eine Frau durch Partnerschaftsgewalt getötet wird. Wir brauchen abgestimmte Maßnahmen zwischen den Ressorts Innere Sicherheit, Justiz, und der Frauenpolitik.

Die Pandemie mit den massiven sozialen und wirtschaftlichen Stressfaktoren führt offenbar zu mehr Gewalt, einschließlich Tötungen von Frauen in den Familien und Partnerschaften. Der Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention ist hier ein doppelter Schlag gegen die Sicherheit von Frauen. Wir sind mit den Frauen in der Türkei solidarisch, die sich gegen die Zurückweisung der Schutzverpflichtungen für Frauen in der Türkei wehren. Frauen haben ein Recht auf ein gewaltfreies Leben, überall auf der Welt. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Das ist keine Frage kulturell begründeter Unterschiede, sondern ein universelles Recht.“

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