Pressemitteilung Nr. 18/603

Statement der Fraktionsvorsitzenden Johanne Modder zur Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren

Pressemitteilung Nr. 18/603

„Die Worte ‚Nie wieder‘, die wir vor dem Kontext der grausamen Shoah und dem Leid von mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden sowie ihren Familien aussprechen, dürfen nicht leere Worthülsen sein, sondern müssen mit Leben gefüllt werden. Mit tiefer Trauer und historischer Schuld blicken wir gemeinsam zurück auf einen grausamen Krieg und einen industriellen Massenmord, der bis aufs Mark erschüttert und keine Worte für jenen Schmerz findet.

Aus der Erinnerung der Vergangenheit müssen Handlungen für die Gegenwart und Mahnungen für die Zukunft entstehen. Die Erinnerung ist elementar, doch darf sie keineswegs einen Schleier auf das Hier und Jetzt legen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der gleiche Hass, der damals den Nährboden für unendliches Leid geebnet hat, in neuen Antlitz weiter aufkeimt. Es sind die gleichen Schatten in neuer Montur, die damals wie heute mit ihrem Antisemitismus, ihrer Fremdenfeindlichkeit und ihrem Hass das gesellschaftliche Klima und den Zusammenhalt vergiften. Jetzt ist die Zeit, dass die schweigende Mehrheit der Anständigen sich zu unserer Demokratie bekennt und für sie eintritt, bevor das Böse durch langes Zögern weiter erstarkt.

Das dunkelste Kapitel unserer Geschichte darf sich niemals wiederholen. Dies darf kein schlichtes Lippenbekenntnis sein. Wir alle sind gefordert, jeder Form von Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten. Aus der Geschichte zu lernen heißt, unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Anfeindungen, Hetze und Übergriffen zu schützen. Aus der Geschichte zu lernen heißt, den Holocaust nicht zu vergessen und ein solches Verbrechen nie wieder geschehen zu lassen. Es ist unser aller Pflicht!“

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