Pressemitteilung Nr. 18/1140 Schwarz: Long-Covid-Patienten effektiv unterstützen – angepasste Reha-Angebote ausbauen Pressemitteilung Nr. 18/1140 1. Juni 2021 Seit Beginn der Pandemie haben sich bis heute 258.203 Menschen in Niedersachsen mit dem Coronavirus infiziert. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass mindestens 10 Prozent der Betroffenen anschließend unter teils massiven Nachfolgeerkrankungen (Long-Covid) leiden. Diese Langzeitfolgen zeigen sich durch vielfältige Symptome wie Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Aufmerksamkeitsdefiziten, Angstzuständen, Herzrhythmusstörungen oder Thrombosen. Laut einer aktuellen Studie ist rund ein Viertel der Patient*innen auch ein halbes Jahr nach der Infektion noch arbeitsunfähig. Expert*innen diskutieren darüber hinaus, ob Long-Covid bei einem Teil der Patient*innen sogar die Entwicklung einer dauerhaften ME/CFS-Erkrankung verursachen kann. „Long-Covid ist besonders tückisch, weil es vermehrt nach sehr milden Verläufen, gerade auch bei jüngeren Patienten, auftritt und meist mehrere Beschwerden gleichzeitig auslöst“, erklärt Uwe Schwarz, sozial- und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Die meisten der bestehenden Rehabilitationseinrichtungen sind mit diesen komplexen Krankheitsbildern überfordert, da zur ganzheitlichen Behandlung diverse Fachrichtungen notwendig sind.“ Erschwert werde die Behandlung zusätzlich dadurch, dass die grundlegenden Ursachen für die Entwicklung von Long-Covid noch nicht erforscht sind und somit nur eine symptomatische Behandlung möglich ist. Der SPD-Gesundheitspolitiker fordert daher ein Bündel an Maßnahmen, um die Versorgungssituation der Long-Covid-Patienten zu verbessern und die Erforschung der Krankheitsursachen zu erleichtern: „Wir brauchen mehr fachübergreifende Reha-Angebote, die sowohl die vielschichtigen körperlichen Leiden, als auch die psychischen Begleiterkrankungen an einem Ort behandeln. Dazu zählt auch die entsprechende Schulung des therapeutischen und pflegerischen Personals sowie gegebenenfalls der Ausbau der psychiatrischen Studienkapazitäten.“ Zudem soll geprüft werden, wie niedersächsische Gesundheitswissenschaftler*innen bei der Ursachenforschung unterstützt werden können. „Long-Covid bedeutet für die Betroffenen eine erhebliche Belastung in ihrem Alltag. Wir wollen alles dafür tun, ihnen auf ihrem Weg zurück in ein normales Leben zu helfen“, sagt Uwe Schwarz abschließend. Pressemitteilung von: