Pressemitteilung Nr. 18/1218

Schwarz: Impfquote im Pflegebereich nicht akzeptabel

Pressemitteilung Nr. 18/1218

Kaum eine Berufsgruppe hat so engen Kontakt zu älteren und vorerkrankten Menschen wie Pflegende. Umso erschreckender ist die vergleichsweise niedrige Impfquote bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pflegebereich. Laut einer aktuellen Online-Umfrage sind etwa im Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Niedersachsen lediglich 65,5 Prozent der Befragten erstgeimpft. Bei den Einrichtungen der Wohlfahrtspflege sind es zwar 86 Prozent, aber es haben nur ein Drittel der Einrichtungen geantwortet.

„Die in der heutigen Sitzung des Sozialausschusses vorgestellten Zahlen zeichnen ein desaströses Bild. Seit Beginn der Pandemie standen Pflegebedürftige und Pflegende im Zentrum der Überlegungen, wie wir größtmögliche Sicherheit vor Infektionen schaffen können. Als die ersten Impfdosen endlich verfügbar waren, standen Pflegerinnen und Pfleger weit oben auf der hart umkämpften Priorisierungsliste. Aktuell führen wir in Alten- und Pflegeheimen Auffrischungsimpfungen durch, um diese besonders verwundbaren Menschen zu schützen“, zählt Uwe Schwarz, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die Anstrengungen der Landesregierung auf.

„Es ist schlicht unbegreiflich und nicht akzeptabel, dass sich ein erheblicher Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeit in diesem sensiblen Bereich bis jetzt weigert, sich selbst, ihr Umfeld und die ihnen anvertrauten Menschen noch effektiver durch eine Impfung zu schützen.“

Vor diesem Hintergrund begrüßt der SPD-Gesundheitsexperte den gestrigen Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, die Lohnfortzahlung im Quarantänefall für Ungeimpfte zu beenden: „Menschen ohne Impfschutz gefährden sich und andere, obwohl es ein simples und leicht zugängliches Schutzmittel gibt. Daher ist es nur richtig, die Regelung des Paragrafen 56 im Infektionsschutzgesetz endlich auch auf die aktuelle Lage anzuwenden. Der Druck auf Impfverweigerer muss erhöht werden, gerade auch im sensiblen Bereich der Pflege. Wir wollen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen vermeiden – den Pflegenden muss ihre gesellschaftliche Verantwortung jedoch bewusst sein.“

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