Pressemitteilung Nr. 18/891

Schwarz: Enquete-Kommission zieht weitreichende Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie

Pressemitteilung Nr. 18/891

Die Enquete-Kommission zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Niedersachsen hat ihre Beratungen jetzt in drei wesentlichen Bereichen abgeschlossen und damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Abschlussbericht erreicht.

In den vergangenen Wochen hat sich die Kommission den Bereichen „Ambulante medizinische Versorgung“, „Stationäre medizinische Versorgung“ und „Notfallversorgung“ gewidmet und damit drei sehr komplexe und zentrale Arbeitsbereiche betrachtet. Diese Themenfelder waren eigentlich schon abgeschlossen, wurden aber nochmals überarbeitet, um bisherige Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aufgrund der Corona-Pandemie noch in die Beratungen der Enquete einzubeziehen.

„Auch dank des gut aufgestellten Gesundheitssystems hat Deutschland die Pandemie bisher vergleichsweise glimpflich überstanden. Jedoch hat die Pandemie auch hinsichtlich der Regelversorgung wie ein Brennglas gewirkt und gezeigt, an welchen Stellen noch Maßnahmen – auch zur Bewältigung zukünftiger Pandemien – ergriffen werden müssen“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Uwe Schwarz. „Der Blick auf die Pandemie hat selbst in Themenbereichen, in denen vorher innerhalb der Enquete-Kommission Uneinigkeit herrschte, für einen gemeinsamen neuen Konsens gesorgt. Beispielsweise die hohe und notwendige Relevanz der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung, um z. B. Videosprechstunden zu ermöglichen oder Infektionsketten nachzuverfolgen, hat durch die Corona-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen“, führt Schwarz weiter aus.

Auch im Bereich der Krankenhausplanung hat die Pandemie zu neuen Schlussfolgerungen geführt. So empfiehlt die Kommission, in Zukunft die Herausforderung pandemischer Lagen auch im Rahmen der Krankenhausplanung und Krankenhaus-Bauplanung unbedingt zu berücksichtigen. „Wir können aus dieser Krise lernen und müssen uns so aufstellen, dass wir in Zukunft in Krisenfällen schnell Kapazitäten in den Krankenhäusern bereitstellen können. Dazu muss ein gestuftes Verfahren etabliert werden. Auch die Entwicklung von Konzepten zur kurzfristigen Schaffung von Isolationsmöglichkeiten bei bestehenden Krankenhäusern und Regelungen zur Beschaffung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) spielen hier eine bedeutende Rolle“, sagte Uwe Schwarz.

Die Enquete-Kommission zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Niedersachsen erarbeitet seit Anfang 2019 Vorschläge, wie eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Aktuell hat die Enquete-Kommission noch die Bereiche der sektorenübergreifenden Versorgung, Digitalisierung und öffentlicher Gesundheitsdienst vor sich. Der Abschlussbericht der Kommission soll Anfang 2021 dem Landtag übergeben werden

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