Pressemitteilung Nr. 18/841

Saipa: Seriöse Medien als Leuchtturm während Corona-Pandemie – Fake-News in sozialen Netzwerken stärker bekämpfen

Pressemitteilung Nr. 18/841

Eine aktuelle Studie der Universität Hildesheim zeigt, dass Bürgerinnen und Bürger während der Corona-Pandemie einen besonderen Fokus auf hochwertige, seriöse und tagesaktuelle Informationen legen. Dazu erklärt der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Alexander Saipa: „Wir sehen in der Krise, welchen Stellwert guter Journalismus besitzt. Während anderswo Unwahrheiten und ‚alternative Fakten‘ die öffentliche Debatte mitbestimmen und das gesellschaftliche Klima vergiften, sehnt sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung nach einer seriösen, nicht tendenziösen Berichterstattung. Gerade weil sich das Infektionsgeschehen und die Erkenntnisse über das Coronavirus so rasant und schnelllebig entwickeln, braucht es öffentlich-rechtliche Medien und Tageszeitungen, die Prozesse analysieren, einordnen und nicht bewusst Falschinformationen vermitteln – sie sind Leuchttürme in der Corona-Krise, geben Orientierung und schaffen Vertrauen.“

Mit Blick auf die sozialen Medien äußert sich der SPD-Medienexperte kritisch: „Wir erleben, dass sich gerade auf Facebook & Co. sowie in Foren und Blogs rechtsextreme, verschwörungstheoretische und antidemokratische Filterblasen entwickeln, die das Coronavirus leugnen, staatliche Maßnahmen ablehnen und krude Sichtweisen verbreiten. Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit werden dort Positionen vertreten und Ansichten geschürt, die mit unseren demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar sind.“

Es sei verständlich, so Saipa, dass Menschen von der Corona-Krise überrascht und anfänglich teilweise auch überfordert gewesen waren: „Sie suchen Orientierung und Halt. Und gerade dies können sorgfältig recherchierte Fakten und eine hohe Informationsdichte bieten. Wenn Ängste jedoch in sozialen Netzwerken gezielt genutzt werden, um unser demokratisches System anzugreifen und weitere Unsicherheiten zu schüren, dann muss dringend gehandelt werden!“

Vor diesem Hintergrund mahnt der SPD-Politiker, dass Verlagshäuser und Einrichtungen der öffentlich-rechtlichen Medien noch vermehrt den digitalen Raum und damit verbunden andere Nutzergruppen erschließen sollten. „Gerade die jüngere Generation ist nicht mehr mit linearem Fernsehen, klassischem Hörfunk oder gedruckten Zeitungen zu erreichen. Hier müssen wir alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass soziale Netzwerke nicht zu antidemokratischen Echokammern verkommen.“ Um Straftaten im Internet konsequenter zu ahnden, brauche es auch entsprechende personelle Kapazitäten bei Polizei und Justiz, um Hass und Hetze im Netz zu begegnen. „Es darf jedoch auch nicht sein, dass sich Betreiber von sozialen Netzwerken der Verantwortung entziehen. Sie müssen mehr Augenmerk auf das Löschen von Kommentaren legen, die nicht den Kommunikationsrichtlinien entsprechen, und klar das Ziel der Desinformation, Diskriminierung oder Diffamierung verfolgen“, betont Saipa.

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