Pressemitteilung Nr. 18/1130

Modder: Klausurtagung der SPD-Landesfraktion – Zukunft gestalten für und mit Kindern und Jugendlichen

Pressemitteilung Nr. 18/1130

Heute traf die sich die SPD-Fraktion des Niedersächsischen Landtags in Hannover, um über Wege aus der Corona-Pandemie zu beraten und in der aktuellen Situation die Belange von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick zu nehmen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die Folgen der Krise für die Entwicklung und seelische Gesundheit junger Menschen abgemildert werden können. Wissenschaftlichen Input erhielten die Abgeordneten von externen Sozial- und Erziehungsforscher*innen.

„Kinder und Jugendliche sind von der Corona-Pandemie anders betroffen als ältere Bürgerinnen und Bürger“, stellt Johanne Modder, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, fest. Infektionen zeigten bei jungen Menschen meist einen milderen und kürzeren Verlauf. Erste Studien legen aber nahe, dass sie in besonderem Maße unter den Kontaktbeschränkungen leiden, wie auch die Beiträge der externen Expert*innen Prof. Dr. Gunda Voigts, Mitglied der Jugend- und Kinderkommission, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Sozial- und Organisationspädagoge, Universität Hildesheim sowie Prof. Dr. Hermann Veith, Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Sozialisationsforschung des Instituts für Erziehungswissenschaften, Universität Göttingen, beschrieben. Modder dankt den Wissenschaftler*innen: „Der empirische Input hat unser Verständnis der Bedürfnisse junger Menschen vertieft und nochmals die Dringlichkeit dieses Themas unterstrichen.“

„Leistung und Solidarität junger Menschen anerkennen“

 „Die Pflege sozialer Kontakte und das Gefühl, gehört zu werden, spielen entwicklungspsychologisch eine zentrale Rolle“, sagt die Fraktionsvorsitzende. „Die Interessen von Kindern und Jugendlichen werden zu oft auf ausgefallenen Unterricht und Lernrückstände reduziert. Begriffe wie ‚Generation Corona‘ suggerieren, dass unsere jungen Menschen irgendwie defizitär wären. Diesem Eindruck widersprechen wir ganz klar. Wir treten dafür ein, die Leistung und Solidarität der Kinder und Jugendlichen angemessen anzuerkennen und ihre Rechte und Bedürfnisse genauso zu berücksichtigen, wie die der Erwachsenen.“

Die SPD-Landtagsfraktion will daher den Blick weiten: „Schulen sind für Kinder und Jugendliche nicht nur Orte des Lernens, sondern vielmehr Treffpunkte für soziale Interaktion, wo sie im Austausch mit anderen Menschen differenzierte Kompetenzen entwickeln. Der Ausfall des Präsenzunterrichts ist daher deutlich mehrdimensionaler als das Nacharbeiten von Lerninhalten. Genauso wichtig wie die Schule sind aber auch außerschulische Aktivitäten, sei es im Sportverein, Jugendzentrum oder bei Freizeiten. Das müssen wir den jungen Menschen wieder ermöglichen.“

Entscheidend für die Wirkung künftiger Fördermaßnahmen ist die Partizipation junger Menschen. „Wir wollen nicht nur über, sondern vor allem mit den Kindern und Jugendlichen sprechen“, so Modder. Dafür will die Fraktion einen offenen, wissenschaftsgestützten Diskurs über die psychosozialen Auswirkungen der Pandemie unter aktiver Beteiligung der Kinder und Jugendlichen anstoßen.

Die stärkere Fokussierung auf Kinder und Jugendliche ist für die SPD-Politikerin eine Frage der Generationengerechtigkeit: „Die jungen Menschen in unserem Land haben sich in der überwältigenden Mehrheit sehr verantwortungsbewusst und solidarisch verhalten. Nun ist es an der Zeit, auch ihre Bedürfnisse nach vorne zu stellen, statt sie ständig auf morgen und übermorgen zu vertrösten.“

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