Pressemitteilung Nr. 18/1237

Modder: Gedenken zum 9. November – Demokratie, Menschlichkeit und Freiheit schützen

Pressemitteilung Nr. 18/1237

Der morgige Beginn der Plenarwoche fällt mit dem 9. November auf den Schicksalstag der Deutschen. Kein anderes Datum ist so ambivalent, erinnert so konzentriert an die wechselhafte Geschichte unseres Landes. Zum einen ist der 9. November die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie und des wiedervereinigten Deutschlands, zum anderen steht dieser Tag für den Beginn des dunkelsten Kapitels der Menschheitsgeschichte.

„Die antisemitischen Pogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren der grauenhafte Auftakt der Shoa. In ganz Deutschland zerstörten die Nazis 1.400 Synagogen und ermordeten Schätzungen zufolge rund 1.000 unschuldige Menschen“, erinnert Johanne Modder, Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion. „Dieses Verbrechen mahnt uns auch 83 Jahre später zur Wachsamkeit gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit.“

Modder blickt mit Sorge auf die zunehmende Radikalisierung antidemokratischer Gruppen: „Rechtsextreme nutzen die Corona-Pandemie, um unseren Staat verächtlich zu machen und krude Verschwörungstheorien zu verbreiten. Die Propaganda auf Demonstrationen und im Internet wird dabei immer radikaler und hasserfüllter. Wenn von globalen Eliten schwadroniert wird, die alles steuerten, ist das antisemitische Hetze in Reinform. Wenn selbsternannte Impfgegner mit gelbem ‚Ungeimpft-Stern‘ auf der Jacke herumlaufen, weil sie für den Restaurantbesuch einen negativen Coronatest brauchen, ist das eine ungeheuerliche Verharmlosung des Holocaust. Diese widerlichen Auswüchse nehmen wir nicht hin.“

„Unser Bundesland ist seit 75 Jahren eine gefestigte Demokratie, die aus ihrer Geschichte gelernt hat. Wir müssen die Erinnerung daran aber lebendig halten, damit das geistige Gift der Antisemiten, Rassisten und Verschwörungsfanatiker in unserer Gesellschaft auch in Zukunft keinen Nährboden findet“, sagt die Fraktionsvorsitzende. „Jede und jeder Einzelne ist aufgefordert, sich schützend vor Demokratie, Menschlichkeit und Freiheit zu stellen. Ich bin überzeugt davon, dass die allermeisten Niedersächsinnen und Niedersachsen diese Werte im Herzen tragen.“

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