Pressemitteilung Nr. 19/576

Kunstpreis der SPD-Fraktion geht an Rüdiger Stanko – Lies: Kunst Ausdruck von Demokratie

Pressemitteilung Nr. 19/576

Der Künstler Rüdiger Stanko ist Träger des diesjährigen Kunstpreises der SPD-Landtagsfraktion. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Politze übergab den Preis am Dienstagabend im Sprengel Museum an den 1958 in Groß-Gerau geborenen Künstler. Der SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies überreichte dem Künstler das Preisgeld in Höhe von 5.500 Euro.

Politze stellte die große Bedeutung der Kunst für die Gesellschaft insbesondere in der heutigen Zeit hervor. Sie berühre, inspiriere, verbinde und helfe, „die Welt mit anderen Augen zu sehen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Wer sich mit Kunst beschäftige, finde mehr über die sich selbst und die Menschlichkeit heraus. Gerade in der aktuellen Debattenlage sei dies ein besonderer Wert. „Menschlichkeit bedeutet, einander mit Respekt, Mitgefühl und Würde zu begegnen. Sie stärkt Vertrauen und erinnert uns daran, dass jeder Mensch Erfahrungen, Schmerz und Hoffnungen hat. Sie macht uns empathisch“, so Politze.

Stanko befasse sich als Maler mit der Frage des Darstellbaren und dem Dualismus zwischen Stillstand und Bewegung, sagte Laudator Giso Westing – selbst früherer SPD-Kunstpreisträger – bei der Verleihung. So zeigen einige Bilder Stankos beim Blick aus einem Fenster verwischt vorbeiziehende Landschaften oder Gebäude wie bei einer Langzeitbelichtung. Ein weiteres großes Thema sind die Streifenbilder, mit denen der Künstler unter anderem Porträts neu konstruiert oder Farbthemen aus Umgebungen, Umfragen oder Würfelergebnissen aufnimmt.

Stanko hatte nach einer Ausbildung zum Druckvorlagenhersteller, dem Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig und einem anschließenden Stipendium im Kreis Helmstedt unter anderem verschiedene Lehraufträge in Hannover, Hildesheim und Bielefeld, gewann zahlreiche Preise und stellte allein in den vergangenen Jahren unter anderem in Hannover, Wolfenbüttel, Helmstedt, Salzgitter, Lehrte, Neustadt am Rübenberge und Berlin aus.

Der SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies würdigte die Bedeutung von Kunst, auch für den demokratischen Diskurs. Nicht nur Politik beginne mit dem Betrachten der Wirklichkeit. Auch die Kunst schärfe die Wahrnehmung, animiere zum Hinschauen, zum Nachdenken und zum Dialog, sagte der Ministerpräsident. „Kunst ist kein Luxus, sondern Ausdruck lebendiger Demokratie“, betonte Lies. Und weil Kunst ebenso wie Demokratie von Beteiligung lebe, sei der Preis der SPD-Fraktion seit 1988 ein klares Bekenntnis für die Kunst.

Auch Stanko betonte die Bedeutung einer freien Kunst: „Ich bin sehr froh, dass ich in meiner Laufbahn machen konnte, was ich wollte“, sagte er. Das sei leider heutzutage nicht mehr überall möglich, selbst in urdemokratischen Staaten. Förderungen wie der Preis „helfen ungemein, das tun und lassen zu können, was man will“, sagte Stanko.

Der Kunstpreis der SPD-Landtagsfraktion wird seit 1988 ausgelobt und ist in Niedersachsen einzigartig. Eine Jury aus Persönlichkeiten der niedersächsischen Kunst- und Kulturszene bestimmt die Gewinnerinnen und Gewinner.

Dieser Pressemitteilung hängen zwei Bilddateien an: Ein Porträt von Rüdiger Stanko sowie ein Bild des Künstlers. Bilder: Privat.