Pressemitteilung Nr. 19/345

Gäde: Deeskalation und Prävention in der Psychiatrie stärken

Pressemitteilung Nr. 19/345

Der SPD-Landtagsabgeordnete Marten Gäde fordert mehr Anstrengungen, um die psychiatrische Behandlung noch stärker auf deeskalierende und präventive Maßnahmen auszurichten. Einen entsprechenden Entschließungsantrag von SPD und Grünen hat das Parlament am Donnerstag auf den Weg in die Ausschussberatungen gebracht. Ziel ist es, Niedersachsen zum Vorreiter bei der Förderung einer psychiatrischen Versorgung zu machen, die soweit möglich ohne Zwangsmaßnahmen auskommt.

„Aus meiner langjährigen Arbeit mit Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen weiß ich, was es bedeutet, wenn solche Maßnahmen notwendig werden“, sagt der frühere Sozialarbeiter, der heute für die SPD im Sozialausschuss des Landtags sitzt. Es gebe Situationen, in denen Menschen in tiefen Krisen steckten und nicht mehr in der Lage seien, für sich selbst zu sorgen. „Wenn diese Menschen dann sich selbst oder andere gefährden, bleibt manchmal keine andere Wahl, als Zwangsmaßnahmen zu ergreifen“, sagt Gäde.

Doch auch wenn beispielsweise eine Fixierung notwendig sei, um Leben zu schützen, „können die seelischen Spuren solcher Erfahrungen tief sein. Diese traumatisierenden Momente begleiten viele Menschen noch Jahre nach der Krise. Darum ist es unsere Pflicht, Zwangsmaßnahmen so weit wie möglich zu reduzieren. Zwang muss das letzte Mittel sein“, so Gäde.

Der Entschließungsantrag fordert unter anderem eine umfassende Erfassung und Analyse aller Maßnahmen sowie die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten, die Zwangsmaßnahmen weiter reduzieren. Dabei soll der Fokus auf die Verbesserung der therapeutischen Umgebung und die Schaffung einer Atmosphäre gelegt werden, die Eskalationen von vornherein vermeidet. So könne beispielsweise bereits die Architektur Krisenherde schaffen, entschärfen oder gar nicht erst entstehen lassen.

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