Pressemitteilung Nr. 19/356

Anna Jander erhält posthum Kunstpreis der SPD-Fraktion – Preisgeld geht zur Hälfte an Netzwerk

Pressemitteilung Nr. 19/356

Die im März 2024 im Alter von 56 Jahren verstorbene Künstlerin Anna Jander ist am Dienstagabend posthum mit dem Kunstpreis der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag ausgezeichnet worden. Der Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne übergab den Preis im Sprengel Museum in Hannover an die Geschwister der Künstlerin aus Faßberg in der Südheide.

Anna Jander hat von 1986 bis 1992 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Malerei und Grafik studiert. Anschließend war sie als Stipendiatin für ein Auslandsstudium an der „The School of the Art Institut of Chicago“ in den USA. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie als freie Künstlerin in Berlin. Jander war Malerin, daneben aber auch als Fotografin, Grafikerin und Designerin für viele Zeichentrickfilme und Animationen in Realfilmen tätig.

Der SPD-Landesvorsitzende Stephan Weil würdigte Janders Engagement, das weit über die Kunst hinaus reichte. „Anna Jander war nicht nur eine beeindruckende Künstlerin, sondern auch eine unermüdliche Kämpferin für ihre Mitmenschen und die Demokratie. Das Engagement gegen rechtsextremistische Umtriebe in der Südheide hat sie maßgeblich vorangebracht“, sagte Weil. Die Künstlerin engagierte sich unter anderem 2009 gegen den Verkauf eines alten Hotels an die rechtsextreme NPD und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“. Die Hälfte des Preisgelds in Höhe von 5.500 Euro geht an dieses Netzwerk.

Die andere Hälfte ist für eine Ausstellung von Janders Werken vorgesehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne übergab den entsprechenden Scheck an die Geschwister der Verstorbenen. Dabei betonte er die Bedeutung des Kunstpreises: „Mit der heutigen Übergabe zählen wir seit Einführung des Preises 35 Preisträgerinnen und -träger. Dies ist unser kleiner, aber steter Beitrag für eine lebendige Kunstszene in unserem Bundesland“, sagte Tonne.

Ulf Prange, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, würdigte das Gesamtwerk der Künstlerin. „Die Jury hat Anna Jander zu Recht ausgewählt“, sagte Prange. „Sie hat uns mit ihren Filmen, Fotos und vor allem mit ihrer Malerei immer wieder in andere Regionen und vor allem Städte mitgenommen. Besonders beeindrucken mich die Serien über Metropolen im Wandel wie Genua, Suzhou, Los Angeles oder Detroit. Jander nutzte die Ruhe des gewählten Ateliers in Faßberg für die Reflektion über Transformation in großen Städten, oft in Tempera auf große und kleine Leinwände gebracht. Dieser Wandel mag in diesen Metropolen besonders präsent sein, doch er betrifft uns alle“, schloss Prange.

Der Kunstpreis der SPD-Landtagsfraktion wird seit 1988 ausgelobt. Über die Gewinnerinnen und Gewinner des Preises entscheidet eine neunköpfige Jury, die mit Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Kunst- und Kulturszene besetzt ist.

Unten finden Sie ein Porträt von Anna Jander sowie ein Bild aus den Stadtbetrachtungen der Künstlerin (hier: Los Angeles). Bilder: Privat.